Dr. Volker Koos: Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1922 - 1932 Sonderausgabe der Mitgliederinformation Nr.56 Thema 125 Jahre Menschenflug Otto Lilienthal, Preis: € 9,00 Stephan Nitsch: Die Flugzeuge von Otto Lilienthal. Technik - Dokumentation - Rekonstruktion Bearbeitete Neuauflage, bearbeitet und herausgegeben durch das Otto-Liliental-Museum Anklam, 180 S. viele Abbildungen; 17,60 € Der allzu früh verstorbene Stephan Nitsch hatte 1991 eine Monografie "Vom Sprung zum Flug. Der Flugtechniker
Otto Lilienthal" veröffentlicht, in der er sich mit der Rekonstruktion und dem Nachbau der Flugzeugkonstruktionen Lilienthals
beschäftigte. Nach gründlichen Recherchen - selbst begeisterter Hängegleiterpilot - befasste er sich im Auftrag des Otto-
Liliental-Museums mit den nachweisbaren Flugzeugen und den Details ihrer Herstellung. Im Ergebnis sind ihm elf Nachbauten in
Originalgröße und sechs Modelle zu verdanken, die zum großen Teil im Lilienthal-Museum zu sehen sind. Sein im Museum
befindlicher Nachlass dient noch nach 25 Jahren uneingeschränkt als Grundlage der heute in der Werkstatt des Museums
hergestellten Nachbauten.
Diesen Reichtum an Erkenntnissen und Erfahrungen zu erhalten und vor der Vergessenheit zu bewahren war der Ausgangspunkt für
diese Neuauflage. Dabei wurden einige behutsame Aktualisierungen vorgenommen, die den aktuellen Anschluss an unser gegenwärtiges
Lilienthalwissen herstellen. Nitsch behandelt die theoretisch-experimentalen Arbeiten Lilienthals, dessen praktische
Flugversuche mit den einzelnen Konstruktionen sowie der Verwendung und Weiterentwicklung von Lilienthals Konstruktionsprinzipien.
Das Buch ist nicht zuletzt durch die Erfahrungen des Autors bei Nachbauten ein Kompendium des Flugzeugbaus des ersten Fliegers.
Die exquisite Gestaltung, nicht zuletzt die Hinzufügung von großformatigen zusätzlichen Abbildungen, erweist sich als Gewinn
für den Leser. Bernd Lukasch: Otto Lilienthal auf Fotografien Herausgegeben vom Otto-Lilienthal-Museum Anklam. 108 Seiten, über 200 Abbildungen, ISBN 978-3-941681, 12,80 € Der Ausstellungskatalog, geschrieben und gestaltet zur Sonderausstellung des Museums in der Nikolaikirche Anklam, erweist sich als ein unverzichtbares Nachschlagewerk. Er erfasst nicht nur alle bislang bekannten 145 Fotos, die während der Flugversuche Otto Lilienthals von 1891 bis 1896 aufgenommen wurden, darunter 110, die ihn im Fluge zeigen. Er berichtet zugleich über die Fotografen, die fast ausnahmslos bekannt sind und über ihre Technik. So treffen sich hier einmal die damals sensationellen Flugbilder des ersten Fliegers und ein wichtiger Teil der Fotografiegeschichte mit der Technik der Kamera, dem vorhandenen Material und den Belichtungsmethoden. Bernd Lukasch versteht es ausgezeichnet, beides miteinander verbunden dem Leser nahezubringen. Der Autor gibt einen Überblick über Lilienthal und die Fotografie sowie das Verhältnis des Flugpioniers zu den Medien. Er informiert über das Entstehen der Fotosammlung des Museums, die durch ein Geschenk aus der Familie Lilienthals mit Originalabzügen ungemein bereichert wurde. Dann stellt er die Lilienthal-Fotografen und ihre Techniken vor. Der folgende Hauptteil des Katalogs bietet einen Überblick über die Aufnahmen in den einzelnen Jahren. Er stellt die wichtigsten im Großformat vor, die auch für Kenner des Bestandes in ihrer Qualität wichtige Details sichtbar machen. Verbunden ist das mit Angaben zum vorliegenden Abzug sowie zum Inhalt des Bildes. Einige Bilder werden in ihrer damaligen Gestalt auf Schmuck- oder Firmenkarton gezeigt. Im Anschluss daran zeigt der Katalog im kleinen Format den bisher bekannten Gesamtbestand. Für jedes Foto sind Aufnahmejahr, Fotograf, Bildgröße und Material angegeben, außerdem die Bildnummer, unter der das Bild in der hervorragenden und umfangreichen Dokumentation auf der Web-Seite des Museums zu finden ist. Ein Übersichtsartikel über den heute bekannten Lilienthal-Nachlass schließt den Katalog ab. Die einfühlsamen, anschaulichen und informativen Texte aus der Feder von Bernd Lukasch haben den Katalog zu einem hervorragenden Übersichtswerk werden lassen, das weit über die Ausstellung hinaus für künftige Jahre ein unverzichtbares Nachschlagewerk ist. Die ansprechende Gestaltung durch Peer Wittig trägt dazu ebenfalls bei. Karl-Dieter Seifert Junkersflugzeuge aus Leipzig im Serientakt - Peter Kühne & Karsten Stölzel Norten-Nurflügel-Jets von FLIEGERREVUE Karl-Dieter Seifert: Die National-Flugspende 1912 - 1914; Mit Sammelgroschen zur deutschen Luftmacht Historische Luftfahrtstätten in und um Berlin: Autorenkollektiv der GBSL; ISBN 978-3-9814822-4-9; MediaScript Berlin, 14. Mai 2014. Preis: € 24,50
Klaus Wartmann, Henschel Flugzeuge 1933-1945: ISBN 978-3-86777-407-9, Preis: 39,95 Euro. 416 Seiten, ca. 145 Fotos, etwa 100 Grafiken und 60 Tabellen Helmut Bukowski/Horst Kleest: Start und Ziel Die Chemnitzer Akademie und ihre Flugzeuge 1910 - 1945 von Karl-Dieter Seifert
Die Chemnitzer Akademie und ihre Flugzeuge 1910 - 1945 NORA Verlagsgemeinschaft Dyck & Westerheide, Berlin 2011 104 Seiten, ca. 40 Fotos und zahlreiche Faksimile, Grafiken und Typenblätter Buch / Softcover ISBN 978-3-86557-271-4 Preis: 18,90 Euro Wer vermutet schon Spuren von Flugzeugbau und Lehre über das Flugwesen noch vor dem I. Weltkrieg in der Maschinenbau-Stadt Chemnitz.
Es ist das Verdienst des Autors, mit der ihm eigenen akribischen Recherche, diese Fakten ermittelt zu haben und den Luftfahrtinteressierten
zugängig zu machen. So erhalten wir Kenntnis über frühe Aktivitäten bedeutender Lehrer der damals Königlichen Gewerbeakademie um 1900
im Chemnitzer Verein für Luftschifffahrt, wie der Direktor der Akademie Karl Robert Mühlmann. oder der renommierte Dr.-Ing. Ernst Bock
ab 1911. So erreichte die Akademie in Chemnitz die ministerielle Zustimmung zur Eröffnung eines Wahlfaches Flugwesen ab dem Wintersemester
1911/12, das bis zum Ende des I. Weltkrieges im Lehrplan blieb. Nach Ende der Beschränkungen des Versailler Vertrages konnte im
Wintersemester 1923/24 wieder das Wahlfach Flugwesen den Studierenden angeboten werden. Dem Trend an deutschen Technischen Hochschulen
"Akademische Fliegergruppen" zu bilden, folgte die Chemnitzer Akademie im Herbst 1929.
Der Autor macht uns bekannt mit den Flugzeugentwicklungen der Chemnitzer Akaflieg, wie der Schulgleiter "Zögling" oder der Motorsegler
"Zaunkönig". Die Akademie entwickelte die Sparte Flugwesen weiter mit dem Aufbau von Werkstätten, mit der Einführung von flugtechnischen
Praktika und erhielt 1936 die Anerkennung als "luftfahrttechnische Lehrstätte". Mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche
Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) wurde das Praktikum zur Flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft (FAG) ausgebaut.
Gleichschaltung im NS-Staat, aber auch unter diesen Bedingungen bedeutende Innovationen für die Luftfahrt hervorbringend, wie der
patentierte Motorsegler C 10, zeugen von der Kreativität der Akademie und ihrer Lehrer und Studenten, auch verbissen bis zum bitteren
Ende 1945 an ihre Zielen festhaltend. Nichts lässt der Autor unbeleuchtet. Menschen in ihrer Zeit und mit ihren Leistungen stehen im
Mittelpunkt der Edition. Die Flugzeugentwicklungen werden in Typenblättern vorgestellt. Von GBSL-Vorstandsmitglied Jörn Lehweß-Litzmann Von Lothar Brehmer und Jochen Werner "TRAGÖDIE 152"
Helmut Bukowski: „Radarkrieg und Nachtluftverteidigung über Berlin 1939 bis 1945 Verfahren und Technik zum nächtlichen Schutz von Berlin gegen Luftangriffe“ Verlag VDM Heinz Nickel, Zweibrücken 2007 ISBN 978-3-86619-012-2 Format A 4, broschiert, 312 Seiten, 368 sw-Fotos, 251 Zeichnungen, 11 Abb. Format A 4, 4 Farbfotos Preis € 39,80 Bereits mehrere Male hatten die Rezensenten in diesem Mitteilungsblatt wie auch die anderen Autoren
Gelegenheit, den Autor dieser Neuerscheinung zu nennen und zu würdigen. Als Mitglied der GBSL seit vielen Jahren machte sich
Helmut Bukowski mit der Geschichtsschreibung der Flugplätze und Luftfahrtstandorte seiner engeren Heimat Strausberg, Werneuchen
und Schönwalde einen Namen. In diesen Orten hat er auch mit seinem Mitstreiter Horst Kleest und anderen Partnern
Erinnerungsstätten an die Luftfahrt in Vergangenheit und Gegenwart eingerichtet. Mit der jetzt vorliegenden Publikation hat er
aber sozusagen sein Meisterstück abgeliefert – die Geschichte der Luftverteidigung der Reichshauptstadt Berlin von 1939 bis
1945. Es geht nicht nur, wie der Untertitel eigentlich suggeriert, um den „nächtlichen Schutz von Berlin“ gegen Luftangriffe,
sondern es ist ein Kompendium über alle Seiten der Luftverteidigung - Technik, Wissenschaft, Taktik und Einsatzverfahren
dieses spezifischen Teilbereichs der Luftkriegsführung während des II. Weltkrieges im politischen und administrativen Zentrum
des Nationalsozialismus. Die Wahl für gerade diesen geographischen Ort liegt nahe, zum einen wirkt der Autor hier seit langem,
andererseits bündelte sich der militärtechnische Höchststand notgedrungen auf diesem Gebiet gerade hier. Bereits im Vorwort
verweist ein profunder Kenner des Gegenstandes der vorliegenden Untersuchung, Harry von Kroge aus Hamburg darauf, wie frühzeitig
in Deutschland das Gebiet des Funkmesswesens (Radar) einer wissenschaftlichen Untersuchung zugeführt wurde. Die deutsche Marine
als Auftraggeber und das Unternehmen GEMA (vgl. dazu auch: „GEMA- Berlin“ in der Literaturangabe) setzten erste Akzente, die
später für die Luftverteidigung genutzt wurden. "Sterben war ihr taeglich Brot" - Die Testpiloten von Rechlin - von Norbert LebertRezension: Lebert, Norbert: Sterben war ihr täglich Brot. Neuauflage des 1958 erschienenen Tatsachenromans, ergänzt mit
zeitgeschichtlichem Anhang. Hrsg.: Nordkurier Mediengruppe GmbH & Co. KG, Neubrandenburg 2017. 296 S. mit Fototeil. € 17,90.
ISBN 978-3-946599-30-2
Mit der vorliegenden handlichen Publikation liegt ein Erzeugnis vor, welches sich aus dem großen Angebot an Literatur über die
deutsche Luftwaffe im 2. Weltkrieg insofern heraushebt, als dass hier in erzählender Form einmal nicht das Frontgeschehen,
welcher Art und Form auch immer, im Mittelpunkt steht, sondern das Geschehen mitten im damaligen Deutschen Reich, welches in
großen Zügen nicht minder gefahrvoll gewesen ist. In einer kritischen Betrachtung der Ereignisse um einen der wichtigsten
Standorte der Erprobung neuer Flugzeuge für die Luftwaffe wird vor dem Hintergrund des privaten Handelns weniger Personen in
ihrer Einbindung in die Luftrüstung der damalige Zeitgeist von Wissenschaftlern und Technikern deutlich. Schwankend in ihrer
Einstellung zum nationalsozialistischen System, im Vordergrund steht der wissenschaftliche und fliegerische Geist und Ehrgeiz,
wird über einen langen Zeitraum Politik ausgeblendet. Aber es werden doch Konflikte deutlich, bis hin zum offenen, aber
letztendlich wenig erfolgreichen Widerstand. Es wird auch das Spannungsverhältnis sichtbar – Widerstand und Sabotage auf Kosten
des Lebens von Kameraden. Dass die privaten Beziehungen nicht zu kurz kommen, dafür ist das Buch in Romanform geschrieben und
es ist legitim, gehört es doch zum Verständnis der handelnden Personen. Unter heutiger Sicht gelesen, offenbaren sich aber doch
einige zumindest sachlich-fachliche Schwächen, aber es ist ein Nachdruck eines vor nunmehr 60 Jahren geschriebenen Romans.
Diesen unter heutiger Sicht und Erkenntnis zu redigieren, verbietet sich daher. Man nehme es hin als Zeitkolorit. Dem kundigen
Leser wird auffallen, dass mit den Pedalen natürlich nur die Seitenruder bedient werden (S.20), dass der Angriff britischer
Bomber auf Peenemünde doch etwas anders verlief als geschildert (S. 104) und dass die Me 262 niemals einen Weltrekord geflogen
ist (S. 184). Ausgeblendet wird die Rolle der Fw 190, leistungsmäßig stärker einzuschätzen als die Me 109 (S. 210). Auch war
die Fi 103 (V-1) natürlich keine Rakete, sondern ein Flügelgeschoß bzw. Vorläufer eines Marschflugkörpers, gesteuert mittels
Kreiselkompass und konnte durch ein Adcock-Peilverfahren (Fremdpeilung) genauer nachgerichtet werden. Das propellergetriebene
Zählwerk bestimmte dann den voreingestellten Einschlagsort. BA "Mit dem Flugzeug zur Leipziger Messe" - Hans-Dieter Tack, Bernd-Rüdiger Ahlbrecht, Ulrich UngerLiteratur |